Im Februar 2023 hat sich die Elterninitiative emPowerKidS (im Erstantrag unter dem Namen BIPoC Kids Kassel) zusammengefunden, um für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Kinder einen geschützten Raum zu schaffen und sie in ihrer Identität zu stärken. Innerhalb kurzer Zeit umfasste die Gruppe rund 30 Familien mit 50 Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Kindern die im Rahmen der Familientreffen bei emPowerKidS regelmäßig empowernde Mehrheitserfahrungen erleben. Die Gruppe setzt ihre Arbeit 2024 fort und wird dabei vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. und von der Partnerschaft für Demokratie Kassel unterstützt.
Am 18. Februar 2024 feierten wir den „Black History and Futures Month“ zusammen mit unserem einjährigen Bestehen. Unser Mitglied Shafiki Sseggayi ist ausgebildeter Tanzlehrer und führte mit den Kindern verschiedene Tanzübungen durch. Unser Mitglied Emmanuel Nissen ist Sänger und Musiker und rappte mit den Kindern live. Dieses Event wurde vollständig aus Eigenmitteln finanziert.
Bei dem Familientreffen am 17. März nahmen die Eltern und Bezugspersonen an einer Lesung&Beratung mit Josephine Apraku teil, die Afrikawissenschaftler:in, Autor:in und Trainer:in für intersektionale rassismuskritische Bildungsarbeit las aus dem Buch: “Wie erkläre ich Kindern Rassismus?“ Im Anschluss fand ein reger Austausch in Form von Fragen der Teilnehmenden bezüglich der täglichen Rassismuserfahrungen der Kinder mit Josephine Apraku statt. Sie beriet die Eltern und Bezugspersonen wie sie ihre Kinder dem Vorfall entsprechend unterstützen und schützen können. Währenddessen fand für die Kinder ein Role-Model-Talk statt. Zwei Schwarze Polizisten berichteten aus ihrem Berufsalltag und führten ihre Ausrüstung sowie ihren Dienstwagen vor. Die Kinder durften all ihre Fragen stellen und auch im Dienstwagen sitzen.
Am 13. April besuchten die Kinder die “European Space Agency“ (ESA) in Köln. Den Kindern wurde im Filmsaal der ESA ein Lehrfilm vorgeführt, sie besichtigten das Simulationsbecken für Schwerelosigkeit und der Start einer Modellrakete wurde durchgeführt. Zum Schluss durften alle Kinder die Raumstationen betreten, in denen die europäischen Austronaut:innen für ihre Langzeitmissionen auf der ISS trainieren. Die Führung der “European Astronaut Center Tour“ wurde von einem Schwarzen Ingenieur der ESA geleitet und die Anzahl der teilnehmenden Kinder war Seitens der ESA auf 20 limitiert. Die Tour war ausgebucht und wurde vollständig aus Eigenmitteln finanziert.
Am 05. Mai trafen sich unsere Familientreffen in der Waldschule Kassel, dort wurde den Kindern von einer Waldpädagogin spielerisch Wissen über die Tiere und Pflanzen im Wald vermittelt.
Am 06. Juli fand unser Familientreffen auf dem Kinder- und Jugendbauernhof in Kassel statt. Dort fütterten und streichelten die Kinder die Tiere auf dem Bauernhof. Viele Kinder haben in ihrem Alltag wenig Berührungspunkte zu Tieren, Natur und daher wenig Kenntnisse darüber. Ein Mitarbeiter des Kinderbauernhofes vermittelte den Kindern während des Besuchs Wissen und stand für ihre Fragen bereit. Ebenfalls bereiteten die Familien gemeinsam die Zutaten für eine Suppe zu, die im Anschluss über dem Lagerfeuer gekocht wurde.
Bei unserem Familientreffen am 08. September war ein Schwarzer Feuerwehrmann als Rollenvorbild zu Gast. Unter seiner Anleitung führten die Kinder Löschübungen durch und lernten wie ein Notruf korrekt abgesetzt wird und vieles mehr.
Am 21. September fand der Workshop “Empowerment als Erziehungsaufgabe“ für die Eltern und Bezugspersonen statt, der von Frau Dr. Nkechi Madubuko durchgeführt wurde.
Für unsere weißen Elternteile und Bezugspersonen fand dann am 12. Oktober der zweite Critical Whiteness Workshop mit dem Themenschwerpunkt “Allyship“ - wie werde ich Verbündete:r“ unter der Leitung von Muriel Quéau statt.
Am 16. November fuhren die Kinder in Begleitung ihrer Erziehungsberechtigten im Reisebus nach Bremen. Der Tagesausflug hatte die von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnete Schwarze Kinderbibliothek zum Ziel. In der Bibliothek nahmen die Kinder an einer interaktiven Lesung teil. Die Schwarze deutsche Schauspielerin, Kinderbuchautorin und Verlegerin Dayan Kodua, las mit den Kindern aus ihrem Buch “Wenn meine Haare spreche könnten“. Die Zahl der Teilnehmenden war aufgrund der begrenzten Sitzplätze im Reisebus auf 40 Personen limitiert.
Text: Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.