Drei Projekttage am Friedrichsgymnasium

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In der vergangenen Woche fanden drei Projekttage am Friedrichsgymnasium in Kooperation mit der Bildungsinitiative Ferhat Unvar statt. 

Dabei erhielt der gesamte Jahrgang 8 des Gymnasiums am Montag und Mittwoch Rassismus präventive Workshops, welche sich insbesondere mit dem Alltagsrassismus in Deutschland, diskriminierender Sprache und Medien beschäftigten.

Im Vordergrund standen die Themen Sensibilisierung und Aufklärung. 

Die jeweils vierstündigen Workshops wurden dabei von Demokratie-Leben finanziert sowie ermöglicht. Somit konnten alle Klassen des Jahrgangs teilnehmen und die Teamer*innen aus Hanau anreisen. Als Höhepunkt dieses Projekts fand am Dienstag, den 29. März, eine Podiumsdiskussion zum Anschlag des 19. Februar in Hanau statt.

Dazu versammelte sich Oberstufe der Schule in der Aula, um den Worten der geladenen Gästen: Serpil Temiz Unvar, die Mutter des ermordeten Ferhat Unvar und Ali Yildirim, Kindheitsfreund von Ferhat und Mitgründer der Bildungsinitiative sowie Awet Tesfaiesus, Bundestagsabgeordnete für die Grünen und die erste schwarze Frau im Deutschen Bundestag, gebannt zu lauschen. Zusätzlich wurde das Engelsburg-Gymnasium live zugeschaltet, sodass auch diese an der Veranstaltung teilnehmen konnten. 

Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Melanie Barwich, die selbst Schülerin am Friedrichsgymnasium ist und dieses Projekt im vergangenen Sommer ins Leben gerufen hat. Sie selbst hat sich der Bildungsinitiative Ferhat Unvar angeschlossen, um mit dieser gegen den Rassismus in Deutschland anzukämpfen.  Nach einer Gedenkminute begann die Veranstaltung, wobei sich früh eine bedrückte Stimmung ausbreitete. Viele Schüler*innen berührten die Worte der Gäste, beispielsweise als Serpil von den frühen rassistischen Erfahrungen ihres verstorbenen Sohnes erzählte.

Denn manche Lehrer*innen haben Ferhat nicht gemocht und ihm Steine in den Weg gelegt, obwohl er es als hochbegabtes Kind mit einem IQ von 140, weit hätte bringen können. Die Schülerschaft stellte dazu angeregt Fragen an die Gäste, sodass am Ende der 90 minütigen Podiumsdiskussion noch offene Fragen blieben. Daher nahmen sich die Gäste noch einen Moment Zeit, um diese Fragen in kleinen Runden zu beantworten. Aus der Schülerschaft und dem Lehrerkollegium kam sehr viel positives Feedback wie auch Begeisterung zurück. 

Das Schülerprojekt ist somit geglückt und die Bildungsinitiative möchte diese Art des Modellprojekts auch in Zukunft weiterführen. Eine langfristige Zusammenarbeit wird außerdem angestrebt. Auch Christine Hein von der HNA berichtete in einem Artikel über das Projekt, welches hoffentlich auch weitere Schulen dazu inspiriert, ähnliches umzusetzen.

Meine persönlichen Worte an das Team von Demokratie-Leben in Kassel:

Ich danke euch von Herzen, dass ihr uns in eure Räumlichkeiten eingeladen und mein Projekt mit herzlichster Unterstützung ermöglicht habt. Denn ohne euch, wäre das Projekt nicht in dieser Form umsetzbar gewesen. Auch bei dem Antrag standet ihr uns zur Seite, damit dieser fehlerfrei eingesendet werden konnte. 

Vielen Dank, dass ihr euer Vertrauen in mich gesetzt und damit wundervolles bewirkt habt. 

Hoffentlich arbeiten wir auch in Zukunft zusammen, sodass wir weitere bewegende Projekte umsetzen können.

(Text von Melanie Barwich)

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